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Geschichte und Entwicklung Laax


Lag Grond ca. 1940
Schon im 15. Jh. verfügt Laax über eine grosse Autonomie. 1428 erfolgt der Loskauf aus der Herrschaft des Grafen Rudolf VII. von Werdenberg-Sargans. 1434 begeben sich die Freien von Laax unter die Schirmherrschaft des Bischofs von Chur und werden von ihm als «Freie Gotteshausleute» aufgenommen. Die Freien bemächtigen sich der finanziell interessanten Rechte, wie die Zölle und das Marktrecht. Gut erhaltene Patrizierhäuser sind Zeugen des Wohlstandes der Bewohner. Eine wichtige Bauphase setzt um 1850 ein und wird durch den Dorfbrand im Jahre 1874, dem sechs Häuser und drei Ställe zum Opfer fielen, beschleunigt.
Wie in vielen anderen alpinen Regionen ist über eine längere Zeit keine Entwicklung festzustellen. Das Leben ist karg, die Bevölkerung findet ihr bescheidenes Einkommen hauptsächlich in der Land- und Forstwirtschaft. Ab 1962 ändert sich dies jedoch radikal. Mit der Erschliessung des Crap Sogn Gion nimmt die touristische Entwicklung ihren Lauf.

Die Region Laax ist ein erdgeschichtlich uralter Raum. Das Gemeindegebiet reicht von der Platta Pussenta, vom Uaul Grond und dem imposanten Laaxer Tobel hinauf bis zur Wasserscheide der Bündner und Glarner Berge. Die Namen Lavanuz und Nagiens auf Laaxer Gebiet gelten als vorrömisch. Das Gebiet von Laax wird zum ersten Mal im Jahre 765 im Testament des Churer Bischofs Tello erwähnt.


Eingang Unterdorf Juni 1947

Laax 1949

Marcau Oktober 1950


Entwicklung Bevölkerung seit 1803

8000 v.Chr. Der Flimser Bergsturz – der grösste prähistorische Bergsturz Europas – gibt der Region die heutige Form. Charakteristisch für die Region sind die zahlreichen Seen. Informationen zu den 6 Laaxer Seen finden Sie hier.

765 Der Churer Bischof Tello schenkt dem Kloster Disentis seinen zwischen Flims und Trun verstreuten Besitz. Das Testament erwähnt das Gebiet und Flurnamen auf Laaxer Boden.

1290 Das Dorf Laax wird erstmals in einem Verzeichnis der Kathedrale Chur erwähnt. Die Form «Lax» erscheint erst auf einem Siegel, das nach 1424 gebraucht wurde und die Form «Laax» gar erst im 16. Jahrhundert. Informationen zur Herkunft, Entwicklung und Bedeutung des Dorf- und der Flurnamen finden Sie hier.

1428 Für 300 Golddukaten kaufen sich die Laaxer von der Herrschaft des Grafen Rudolf VII. von Werdenberg-Sargans frei. Weitere Informationen finden Sie hier.

1654 und 1657 Das Kriminalgericht von Laax-Sevgein verurteilt mindestens zwei Frauen zum Tode: Urschla Delbin aus Schluein und Anna Donau aus Laax. Sie werden der Hexerei beschuldigt.

1677 Udalrich de Mont, Bischof von Chur, weiht die neue Kirche den Schutzpatronen St. Gallus und St. Othmar.

1766 Am 23. September hat Florin Vincenz aus Siat der Kirchgemeinde Laax die schöne Summe von 900 Florin vermacht. Unter anderem war das Erbe auch für den Schulunterricht durch die Pfarrherren bestimmt. Diese waren verpflichtet die Jugend der «Freien von Laax» während des ganzen Jahres in Deutsch und Latein zu unterrichten. Ab diesem Zeitpunkt gab es in Laax also eine «Schule».

1865 Gemäss Akten im Staatsarchiv Graubünden muss kurz vor dem 10. November ein grösserer Brand das Dorf in Mitleidenschaft gezogen haben.

1870 Gemäss der Gasetta Romontsch vom 26. Augst hat sich die Gemeinde eine Feuerwehrspritze der Gebrüder Grossmayer aus Feldkirch angeschafft.

1871 Der rätoromanische Pfarrer, Dichter und Schriftsteller Flurin Camathias (1871-1946) wird in Laax geboren.

1873 Erstes eigentliches Postbüro in der Posta Veglia. Hier eine kurze Chronik der Post Laax von Tarzisi Pfister-Cavelti.

1874 Ein Feuer hat am 14. Januar 6 Häuser und 3 Ställe eingeäschert.

1877 Am 17. Mai zerstört ein Feuer 2 Doppelhäuser mit 3 Ställen.

1880 Der Seehof, das erste Hotel, wird in Laax errichtet.

1885 Seit dem 10. August verfügt die Post Laax über eine Telegraphenanlage.

1886 Am 20. Juni zerstört ein Feuer 2 Häuser und eine halbe Scheune.

1903 Pieder Tuor (1876-1957) veröffentlicht seine Dissertation «Die Freien von Laax».

1904 Laax erhält, als erstes Dorf in der Surselva, elektrisches Licht. Insbesondere wurden in der Gemeinde Lampen für die Strassenbeleuchtung montiert. Weitere Informationen finden Sie hier.

1909 Das Hotel Seehof wurde mittels einer Freileitung als erster Abonnent an das Telefonnetz von Flims angeschlossen. Geschichtliches zum Telegraph/Telefon in Laax finden Sie hier.

1928 Gedenkfeier der «Freien von Laax», in Marcau. Wie die «Neue Zürcher Nachrichten» über die Feier berichtete finden Sie hier.

1945 Das Schulhaus, das sich mitten im Dorf befindet, wird durch eine Feuersbrunst vollständigt zerstört.

1950 Eröffnung des neuen Schulhauses mit Turnhalle (seit 1988 befindet das «Center La Cauma» am Ort der ehemaligen Schule).

1956–1967 Die Gemeinde steht unter Kuratel.

1962 Die «Skilifte und Bergbahnen Crap Sogn Gion AG» wird gegründet.
Der Kur- und Verkehrsverein Laax erstellt in Cons einen kleinen Übungsskilift.

1966 Mathias Ardüser (1911-1982) amtet als erster Touristiksekretär in einer Vollzeitstelle.

1968 Anlässlich der Gemeindeversammlung vom 15. Novemer wurde Gudio Cathomen als Gemeindeschreiber in einer Vollzeitstelle gewählt. Nachdem er mehr als ein Jahrzehnt im Nebenamt als Gemeindekassier, und seit 1967 auch als Gemeindeschreiber tätig war, hatte Eusebi Eusebi Gliott (1919-1994) auf Ende Jahr demissioniert.
Am 31. Dezember nimmt die grösste Luftseilbahn der Alpen von Murschetg auf dem Crap Sogn Gion ihren Betrieb auf.

1972 Schaffung einer Gemeindewerkgruppe.

1974 Am 28. Juni hat die Gemeindeversammlung die Gründung der Stiftung Pro Laax beschlossen und die Stiftungskurkunde genehmigt. Als erster Vorsitzende wird der Gemeindepräsident Eugen B. Hangartner gewählt.

1976 Die Gemeindeverwaltung zieht aus dem Schulhaus (seit 1988 befindet sich an diesem Ort das «Center La Cauma») in das Center Communal um.
Mit Natalia Gliott wird die erste Frau in den Gemeindevorstand gewählt.

1977 Eröffnung der Schiessanlage Giratsch. Vorher wurde vom «Plaun dil Lag» über den See in Richtung «Gerba» geschossen».
Am 25. Oktober wird der Cerchel Cultural gegründet Laax. Erster Präsident ist der Gemeindekanzlist Augustin Killias (1934-2017).

1978 Die «Freien von Laax» gedenken der «550 Jahre Freiheitsbrief» mit einem Freilichtspiel «Das Licht der Freiheit» von Donat Cadruvi, mit einem Festumzug, mit einem Gedenkstein am Ufer des Laaxersees und verschiedenen kulturellen Veranstaltungen. Weitere Informationen finden Sie hier.
Am 2. Dezember wird die Gondelbahn auf den Vorabgletscher eröffnet.

1980 Eröffnung des Ortsmuseums und des Schulhauses Grava.

1982 Eröffnung des Hallenbades Grava, des Feuerwehrlokals und des Werkhofes in Pardanal.

1983 Einweihung des Sportplatzes «Lag Sec».

1984 Eröffnung der «Sentupada» mit Lokalitäten für die Dorfvereine.

1988 50 Jahre seit der Anerkennung des Romanischen als Landessprache.
Freilichtspiel «Romeo und Julila».
Eröffnung des Center la Cauma.

1991 3. «Scuntrada romontscha» in Laax.

1993 Eröffnung der neuen Saunalandschaft im Hallenbad Grava.

1995 Die Gemeinde sichert sich Land in Cons. Die Überbauung der «Einheimischenzone» erfolgt ab 2012.

1996 Am 13. Mai haben die Crap Sogn Gion AG Laax und die Flimser Bergbahnen AG bekanntgegeben, dass sie sich zur Weissen Arena AG zusammenschliessen.

1997 Eröffnung der Casa de Mont und der Gemeindebibliothek.
Fusion der Tourismusvereine von Flims, Laax und Falera zur Organisation mit dem Namen Flims Laax Falera Tourismus.

1998 Freilichtspiel «Anatevka».
Erstellung einer Grundwasserfassung in Fops/Manul.

1999 An- und Ausbau des Ortsmuseums.

2000 Seeweg- und Weihnachtsbeleuchtung.
Reduktion des Gemeindevorstandes auf fünf Mitglieder.
Das Kinderfest rund um den Laaxersee wird zum ersten Mal organisiert.

2001 Neue Brücke Val Vau.
Landsicherung in Grava zur Erhaltung des Kinderschleppliftes.
Beschluss der Gesamtmelioration.

2002 Fitnessraum und Rutschbahn im Hallenbad.

2004 Spielplatzerweiterung.

2005 Veröffentlichung des Leitbildes der Gemeinde Laax.
Beginn der Gesamtmelioration.

2006 Abschlussfeier der Auswärts-Session der eidgenössischen Räte.

2007 Bezug der Gemeindeeigenen Überbauung Sontga Clau.

2008 Fusion der Feuerwehren Laax und Falera.
Anlässlich der Generalversammlung vom 19. März wird der Cerchel Cultural in die Organisation der Stiftung Pro Laax integriert.

2009 Freilichtspiel «Ein Sommernachtstraum».

2011 Einweihung des neuen Pfarrhauses.
Gesamtrevision Ortsplanung.

2012 Realisation Bauzone für Einheimische Cons.
Die Feuerwehr von Laax/Falera arbeitet in Zukunft auch mit Sagogn und Schluein zusammen.
Einweihung der im Gemeindebesitz befindlichen renovierten Villa Alpina und des Neubaus Casa Alpina.

2013 Der Gemischte Chor und der Männerchor Laax haben die Chöre der Surselva zum Kirchengesangsfest geladen.

2014 Ab dem Schuljahr 2014/15 hat die Gemeinde Laax zusammen mit der Gemeinde Falera den Kindergarten- und Primarstufenschulverband SCOLAVIVA gegründet. Ebenfalls wurde der neue Oberstufenschulverband SCOLAVIVA mit den Gemeinden Laax, Falera, Sagogn und Schluein gegründet.
Bezugnahme neue Lokalitäten im Schulhaus Grava.

2015 Eröffnung der grössten Halfpipe der Welt auf dem Crap s. Gion.
Einweihung Fuss- und Radwegbrücke Staderas.

2017 Neubau Kreisel Marcau.
Eröffnung Forstwerkhof und Waldhütte Salums Sura.

2018 Eröffnung Haus für Kunst und Kultur Cularta, Ustria Lags und Parkhaus Grava.

2019 Die Gemeinde beschliesst die Realisation einer Fernwärmeanlage.

2020 Die Post wird in die Verkaufslokalitäten des Volg integriert.
Die Gemeinde beschliesst die Erdverlegung der Hochspannungsleitung im Gebiet Fletg bis Staderas.
Eröffnung Wellneshotel Grava.
Neue Weihnachts-/Winterbeleuchtung.
Beendigung des Meliorationsprojektes.

2021 Eröffnung Baumwipfelpfad.
Sanierung Burgruine Lagenberg.

2022 Auf Beginn des Schuljahres 2022/23 führen die Gemeinden Falera, Laax, Sagogn und Schluein Kindergarten und Schulen in einen Gemeinsamen Schulverband.
Renovation Kirche und Friedhof.

2023 Am 27. Januar wurde die Fusion der politischen Gemeinden Laax, Sagogn und Schluein zur neuen Gemeinde Laax abgelehnt. An der Urnenabstimmung in Laax gingen 709 Nein- und 290 Ja-Stimmen ein.